Ich habe über das Brigitte-Sauzay-Programm des Deutsch-Französischen Jugendwerks (OFAJ) an einem dreimonatigen Schüleraustausch teilgenommen. Über die Internetseite des OFAJ lernte ich meinen Austauschpartner Matisse kennen, der in der Bretagne wohnt.
Das Besondere an dem Schüleraustausch war, dass ich unter der Woche in einem Internat in Rennes wohnte. Allerdings darf man sich das Internat in Frankreich, in dem ich war, nicht so vorstellen, wie man sich eins in Deutschland vorstellen würde. Das Internat war an die öffentliche Schule angebunden, auf welche zum größten Teil Nicht-Internatsschüler gingen. Außerdem kam der Aufpasser erst abends um 10 Uhr, was dazu führte, dass die Atmosphäre eher gelassen war. Am Wochenende war ich in Quimper, welches eine sehr schöne Stadt in der Größe Herfords am westlichen Ende der Bretagne ist.
Nachdem ich ein bisschen allgemein berichtet habe, möchte ich etwas über die, wenn auch wenigen, kulturellen Unterschiede in Frankreich erzählen. Die meisten Unterschiede sind mir beim Essen aufgefallen. Besonders hat mich gestört, dass es sehr viel Fleisch in großen Stücken gibt, wozu es neben einer Beilage nur wenig oder gar keine Soße gab. Was das Ganze am Wochenende noch verschlimmerte, war, dass es schon um ca. 13:30 Uhr Mittagessen gab, nachdem ich um 11 Uhr gefrühstückt hatte. Außerdem gab es dann noch die Mahlzeiten zu besonderen Anlässen, die zwar, bis auf das Fleisch, immer sehr gut geschmeckt haben, aber man vorher nie wusste, wie viele Gänge es gibt.
Neben dem Essen ist mir aufgefallen, dass die Franzosen patriotischer sind als die Deutschen und tatsächlich viele (nicht alle!) schlecht Englisch sprechen.
Ich habe jetzt ziemlich Negatives über meinen Schüleraustausch berichtet, was vielleicht so wirken könnte, als ob es mir nicht gefallen hätte. In Wirklichkeit habe ich aber nur die negativen (und interessanten) Punkte genannt. Alles in Allem habe ich viel Spaß gehabt, viele Erfahrungen gemacht und viel gelernt. Deswegen hat es sich auf jeden Fall gelohnt!
Bastian Behr